Es ist so gut wie geschafft: Das Rehabilitationsgebäude aus dem Jahr 1973 erstrahlt in neuem Glanz. Weil die Bausubstanz nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprach, wurde eine energetische Fassaden- und Kernsanierung notwendig. Das heißt: Das ganze Gebäude wurde in nur zwei Jahren innen und außen umfassend modernisiert. So entstanden helle, ansprechend gestaltete Einzelzimmer, vergrößerte Bäder in modernem Design und – ganz besonders gestaltete Stationsflure.
Von Mali bis Indonesien
Jede Rehabilitationsstation hat ein bestimmtes Länderthema erhalten, angelehnt an das innerarchitektonische Markenzeichen der Klinik: die Fotografien unseres ersten Chefarztes und langjährigen Ärztlichen Direktors Dr. Rainer Buchwalsky. Dieser entwickelte die Schüchtermann-Klinik nicht nur von einer internistischen Kurklinik zu einem integrierten Herzzentrum, sondern fand auch noch die Zeit, Länder auf fast allen Kontinenten zu bereisen und die Menschen dort fotografisch festzuhalten.
So finden sich auf der Station 4 beispielsweise Bilder aus Indonesien und auf der Station 5 sind Momentaufnahmen aus dem jemenitischen Alltag zu sehen. Gestalterisch eingebunden werden diese Fotos durch Ornamente aus dem jeweiligen Land, die sich jeweils auf der gegenüberliegenden Wandfläche befinden.
Verbindung von Bildern, Ornamenten und Farben
Das Thema „Jemen“ wird durch ein gelbes Blumenornament unterstützt, das einem Buntglasfenster in der Altstadt von Sanaa, der Hauptstadt des Jemen, nachempfunden wurde. Und das rote Stein-Ornament auf der Station 3 (Kambodscha) wurde in abstrahierter Form einem Architekturdetail der Tempelanlage Angkor Wat entlehnt. Die Tempelanlage fungiert als herausragendes nationales Symbol, das repräsentativ für die Khmer-Kultur und das heutige kambodschanische Volk steht. Sie findet sich daher als Abbildung unter anderem auf der Nationalflagge und Geldscheinen.
Dieses Steinornament findet sich in der Tempelanlage Angkor Wat.
Hilfreicher Nebeneffekt der neuen Gestaltung: Die Patienten und Besucher erkennen sofort, ob sie sich auf der richtigen Station befinden. Die Zahl der Station lässt sich meist schwerer erinnern als die Farbgestaltung: „Erfrischendes Grün? Hier kenn ich mich aus…“
Gestaltung unterstreicht Weltoffenheit der Klinik
Durch die Verbindung von Bildern und Ornamenten wird der Raum für die Kernidee der Gestaltung, die philosophische Weltoffenheit, erschlossen. Ein Leitgedanke, dem sich Dr. Buchwalsky und damit auch die Schüchtermann-Klinik seit jeher verbunden fühlte. Er nahm die Menschen unvoreingenommen und offenherzig, gleichzeitig aber nie voyeuristisch und mit einer freundlichen Distanz in den Blick. Dieser Haltung fühlen wir uns bis heute verpflichtet.
Die Bilder von Dr. Buchwalsky werden durch Ornamente auf der gegenüberliegenden Wand ergänzt
(hier: Station 3, Kambodscha).
Sie haben noch Fragen zu den Bildern von Dr. Buchwalsky oder der neuen Gestaltung der Reha-Stationen? Dann freuen wir uns über Ihren Kommentar!
Katharina Lutermann