Herz reimt sich auf Schmerz und das nicht nur in schlechten Schlagern. Wer einen Infarkt hinter sich hat, kennt die andere, die bittere Seite der Erkenntnis und kann, um bei dem erwähnten Bild zu bleiben, in der Tat ein Lied davon singen.

Doch nicht nur negative Regungen machen sich in dem zentralen Organ unseres Körpers unmittelbar bemerkbar: Es ist die ganze Skala menschlicher Emotionen, die wir mit unserem Herzen in Verbindung bringen. Sie gehen oft von ihm aus – so, wenn wir unser „Herz verschenken“, jemanden „von ganzem Herzen lieben“ und dabei der „Stimme unseres Herzens folgen“. Oder sie gehen uns ohne Umweg „direkt ins Herz“, sie „machen das Herz schwer“, wir „nehmen sie uns zu Herzen“ bis zu dem Punkt, an dem uns „das Herz blutet“. Man kann sogar auch ohne Koronarerkrankung „am gebrochenen Herzen“ sterben, genauso wie uns „ein Stein vom Herzen fällt“, wenn wir wieder gesund sind.

Der Volksmund bestätigt dieses enge Zusammenspiel zwischen dem Auf und Ab unserer Gefühle und dem faustgroßen Seismographen in uns mit dem Sinnspruch „Was von Herzen kommt, das geht zu Herzen“.

 

Das Herz als unser Mittelpunkt

In unserer Alltagssprache geben wir jedenfalls allem, was mit unserem Herzen zu tun hat, außerordentlich viel Raum, beispielsweise in der Beschreibung menschlicher Eigenschaften oder menschlichen Handelns wie „herzensgut“, „großherzig“, „herzlich“, „warmherzig“, aber auch „hartherzig“, „halbherzig“ oder gar „herzlos“.

Mutiges Handeln ist „beherzt“, doch dem Feigling „fällt das Herz in die Hose“. Wer das „Herz auf dem rechten Fleck trägt“, „sich ein Herz fasst“ und Gutes tut und erfährt, dem „hüpft sein Herz vor Freude“, er kann sein Dasein „nach Herzenslust“ genießen und unbesorgt andere „ins Herz schließen“. Um allerdings „ein Herz und eine Seele“ mit einem anderen zu sein, braucht er ein „weiches Herz“ und kein „Herz aus Stein“, wie es bösen Menschen seit eh und je zugeschrieben wird.

 

Was haben Sie auf dem Herzen?

Die zahllosen sprachlichen Bezüge auf unser Herz zeigen deutlich, wie dieses relativ kleine Organ inmitten des Körpers nicht nur als Antriebsquelle aller Lebensvorgänge, sondern auch als Sitz unseres Seelenlebens wichtig ist, das es genau widerspiegelt und es stark macht und widerstandsfähig, aber auch schwach und krank machen kann.

Infarktpatienten haben natürlich einen besonders engen Bezug zu diesen Vorgängen. Für sie ist die Antwort auf die höfliche Frage „Was haben Sie auf dem Herzen?“ eine sehr konkrete, körperlich verankerte Auskunft. Unabhängig von der physischen Einschränkung bleibt unserem Herzen jedoch die Fähigkeit erhalten, Freude und Leid zu empfinden, und beides womöglich tiefergehend zu erleben als zuvor.

 

Herzerfrischend

Auch im Namen unseres Blogs spielen wir mit dem Begriff des Herzens. „Herzerfrischend“ soll nicht nur ausdrücken, dass es bei uns in der Schüchtermann-Klinik darum geht, Herz- und Kreislauferkrankungen zu behandeln. „Herzerfrischend“ soll nämlich Ihre Lektüre auf diesen Seiten sein! Mit einem bunten Strauß an Themen möchten wir Ihnen medizinische Informationen vermitteln, Tipps rund um Ihre Herzgesundheit geben und Ihre Bandbreite in der Küche um leckere Rezepte erweitern. Sich um die eigene Gesundheit zu kümmern kann und soll auch Spaß machen!

 

Wir haben Ihre Lieblingsredewendung rund um das Herz vergessen? Dann freuen wir uns über Ihren Kommentar!

 

Katharina Lutermann