Seine erste Kamera erhielt Dr. Rainer Buchwalsky, erster Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Schüchtermann-Klinik, Mitte der 50er Jahre zur Konfirmation. Mit diesem Geschenk verbunden war die Verpflichtung, Menschen auf Festen und bei Ereignissen innerhalb des Familien- und Freundeskreises festzuhalten. Überwältigt von den Eindrücken in der sogenannten Neuen Welt Anfang der 60er Jahre erwachte seine Leidenschaft zur Fotografie.

 

Fotos aus allen Ecken der Welt

Mit einer Kleinbild-Spiegelreflexkamera der Vorkriegszeit, der legendären Exakta, entstanden in den folgenden Jahren die ersten Aufnahmen in den USA, Mexiko und Peru. Sein Beruf und eine unstillbare Neugier führten ihn später mit seiner Frau Karin in viele Länder – auch in entlegene Ecken dieser Welt. Dabei fesselten ihn die hier lebenden Menschen mehr als Landschaften oder Baudenkmäler. Es war für ihn ein unstillbares Verlangen, Menschen „für einen Augen-Blick“ festzuhalten.

Herzerfrischend Buchwalsky_Kamera Für einen Augen-Blick Historie  Innenarchitektur Gestaltung Fotografien Dr. Rainer Buchwalsky  Dr. Rainer Buchwalsky

 

Fotografien als innerarchitektonisches Markenzeichen der Klinik

Diese Eindrücke wollte er auch an seine Patienten in der Schüchtermann-Klinik weitergeben. So sind die Klinikgänge und Patientenzimmer noch heute mit Fotografien seiner Reisen, beispielsweise in den Jemen, nach Bali, Vietnam oder China, geschmückt. Jeder Flur beziehungsweise jede Station steht dabei unter einem bestimmten Thema: So finden sich auf den Gängen zur Diagnostik und Herzchirurgie Aufnahmen von Kindern aus aller Welt und auf den Reha-Stationen verschiedene Länder-Themen.

Herzerfrischend 0158_Schuechtermann_April_2015-e1433849152965 Für einen Augen-Blick Historie  Innenarchitektur Gestaltung Fotografien Dr. Rainer Buchwalsky  Die Bilder Dr. Buchwalskys prägen jede Station.

Als Arzt glaubte er, den schönsten Beruf zu haben, weil er immer von Menschen umgeben war. Als Ruheständler war er sicher, das schönste Hobby zu haben, weil er bis zu seinem Tod im Jahr 2007 mehr denn je die Begegnungen mit Menschen im Bild festhalten konnte. Seine Sammlung historischer Kameras aus 100 Jahren Analogfotografie von 1890 bis 1990 übereignete er 2007 dem Museum Industriekultur als „Stiftung Dr. Rainer Buchwalsky“.

Wir freuen uns, mit seinen Fotografien das Erbe Dr. Buchwalskys in der Klinik bewahren zu können und hoffen, dass sich noch viele Patienten an seinen Bildern erfreuen werden.

 

Katharina Lutermann