Da Viren (Lateinisch virus à„ Schleim“, „Saft“, „Gift“) sehr klein sind – Bakterien sind ca. um ein Hundertfaches größer – lassen sie sich unter einem Lichtmikroskop nicht darstellen. Die Größe liegt zwischen 10 und 500 Nanometern. Erst seit dem 19.Jahrhundert sind Viren als eigene biologische Einheit bekannt. Die Beschreibung von Viruserkrankungen und die ersten Behandlungsmethoden stammen aus der Zeit um 1780 v.Chr.
Vermehrung
Viren zählt man nicht zu den Lebewesen, da sie keinen eigenen Stoffwechsel haben, sondern Wirtszellen zur Fortpflanzung benötigen.
Übertragung
Viren können über verschiedene Wege übertragen werden:
Tröpfcheninfektion
Bei der Tröpfcheninfektion gelangen die Viren, die im Rachenraum oder im Atmungstrakt siedeln, beim Niesen, Husten oder Sprechen durch winzige Speichel-Tröpfchen an die Luft und werden anschließend von einem anderen Menschen eingeatmet bzw. direkt über die Schleimhäute der oberen Luftwege aufgenommen, zum Beispiel durch einen Kuss. Beispiele hierfür sind ein grippaler Infekt (Influenza) oder Windpocken.
Schmierinfektion
Bei der Kontaktinfektion, manchmal auch als Schmierinfektion bezeichnet, werden Erreger über eine Kette von Berührungen übertragen.
- Von Mensch zu Mensch
Wenn zum Beispiel ein Grippe-Patient in die Hand niest, haften die Viren im Anschluss an der Handfläche. Gibt der Erkrankte nun einem anderen Menschen die Hand, können die Viren weiter wandern. Falls dieser Mensch danach seine Hand zum Mund, zur Nase oder den Augen führt, kann er sich über die Schleimhäute mit dem Erreger anstecken.
- Über Gegenstände
Auch an Gegenständen können Erreger haften. Werden beispielsweise Türgriffe oder Armaturen gemeinsam genutzt, können auch hier die Keime über die Hände weiter gegeben und anschließend unbemerkt zum Mund geführt werden.
Im häuslichen Umfeld ist gründliches Händewaschen ein wirksamer und einfacher Schutz, um einer Kontaktinfektion vorzubeugen!
Im Krankenhaus gilt die Händedesinfektion als wirksamster Schutz zur Unterbrechung von Infektionsketten!
Lebensmittelinfektion
Einige Erreger, darunter sowohl Bakterien wie auch Viren, können an Lebensmitteln haften. Man sieht den betroffenen Lebensmitteln nicht immer an, dass sie mit Erregern befallen sind: Die Keime kann man weder schmecken noch riechen. Noro- oder Rotavirus werden hierdurch übertragen.
Sonstige
Über die Genitalschleimhäute kann man sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken. Über Wunden können Krankheitserreger in die Haut eindringen. In seltenen Fällen können Erreger auch direkt in die Blutbahn gelangen. Deshalb wird beispielsweise bei medizinischen Eingriffen auf besondere Hygiene geachtet.
Antibiotika sind bei Viren nicht wirksam!
Beispiele für Viren und deren Erkrankung
Coronaviern : Gastoenteritis
Herpesviren: Windpocken, Herpes labialis, Gürtelrose
Influenzaviren: Grippe
Papillomaviren: Warzen
Retroviren: AIDS, Leukämie
Ihre Hygienebeauftragten